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Die besten Hörgeräte – Ein Ãœberblick über Hörgeräte Technologien
Heutige Hörgerätetechnologien sind weit fortgeschritten und verbessern sich kontinuierlich. Erfahren Sie mehr über die Hörgerätetechnologien, die Ihren spezifischen Hörverlust am besten unterstützen können.
Wenn wir uns der Frage nähern wollen, welches Hörgerät das Beste ist, müssen wir einen Schritt zurückgehen und uns mit dem technologischen Niveau von Hörgeräten befassen. Das beste Hörgerät, ist nicht dass, welches am meisten Funktionen hat, sondern das, welches sich am besten auf einen spezifischen Hörverlust hin anpassen, individualisieren und einstellen lässt.
Die Hörgerätetechnologie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Hersteller wie Phonak, ReSound, Oticon, Starkey oder Widex haben Hörgeräte zu Multimedia-Geräten ausgebaut, die per Bluetooth mit einer Vielzahl von externen Audiogeräten kommunizieren können. Im Kern besteht ein Hörgerät jedoch immer aus vier Grundkomponenten: einem Mikrofon, einem Prozessor, einem Empfänger und einer Stromquelle. Das Mikrofon nimmt die Töne in Ihrer Umgebung auf und leitet sie an den Prozessor weiter. Der Prozessor verbessert das Signal und liefert es an den Empfänger, der das verstärkte Signal an den Gehörgang liefert. Die Stromquelle oder der Akku treibt das System an.
Das digitale Zeitalter hat diese grundlegenden Bestandteile in vier sehr anspruchsvolle Komponenten verwandelt. Zum Beispiel sind praktisch alle derzeit auf dem Markt befindlichen Hörgeräte digital. Das bedeutet, dass das vom Mikrofon aufgenommene Signal vor der Verarbeitung von analog in digital umgewandelt wird. Anschließend wird es wieder von digital in analog umgewandelt, bevor der Empfänger das verbesserte Signal in den Gehörgang liefert. Digitale Hörgeräte können mehrere Soundverarbeitungs- und -verwaltungsaufgaben effizient und gleichzeitig ausführen.
Der Großteil der technologischen Neuerungen, findet in dem Teil statt, der als Prozessor bezeichnet wird. Die Prozessoren sind heutzutage besser programmierbar als je zuvor, sodass der Hörgeräteakustiker die Verstärkungseigenschaften präzise einstellen und andere spezielle Funktionen an Ihre Bedürfnisse anpassen kann. Der Akustiker programmiert die Hörgeräte, indem er sie an einen Computer anschließt und mit einer speziellen Software anpasst, die vom Hörgerätehersteller zur Verfügung gestellt wird.
Das technologische Niveau eines Hörgerätes wird basierend auf der Komplexität des Prozessors entweder als Basic, Mittelklasse oder Oberklasse klassifiziert. Selbst einfache digitale Kassenhörgeräte von heute bieten weit mehr Funktionen und lassen sich besser individualisieren als die besten Hörgeräte früherer Generationen.
1. Basis Hörgerätetechnologien
Einfache digitale Hörgeräte erfordern in der Regel einige manuelle Einstellungen in bestimmten Hörsituationen, z. B. durch Drehen des Lautstärkereglers oder durch Drücken einer Taste an den Hörgeräten, um ein bestimmtes Geräusch zu reduzieren. Der Prozessor kann ankommende Signale in zwei oder mehr Kanäle aufteilen und jeden Kanal separat verarbeiten. Beispielsweise kann ein einfaches Zweikanal-Hörgeräte so programmiert werden, dass es für hochfrequente Töne mehr Verstärkung bietet als für niederfrequente Töne, um Ihren Hörverlust auszugleichen.
Obwohl sie programmierbar sind, verfügen einfache Hörgeräte im Allgemeinen über begrenzte Möglichkeiten zur Feinabstimmung, um sich an ungewöhnliche Muster eines Hörverlusts anzupassen. Sie sind auch weniger anpassbar und automatisiert als Hörgeräte mit fortschrittlicher Technologie. Im Folgenden finden Sie Beispiele für Funktionen, die normalerweise in einfachen Hörgeräten enthalten sind.
Kanäle
Die Anzahl der Kanäle stellt die Möglichkeiten dar, die zur Verarbeitung verschiedener Teile eines eingehenden Tonsignals verwendet werden können. Je mehr Kanäle in einem Hörgerät vorhanden sind, desto flexibler ist das Programmieren, da das Hörgerät auf verschiedene Frequenzen oder Tonhöhen angepasst werden kann. Diese Anpassung wird auch als Frequenzgang bezeichnet. In der Regel haben Hörgeräte der Oberklasse bis zu 20 Kanäle, die meisten Menschen nutzen im Alltag allerdings nicht mehr als 4-5 Kanäle.
Richtmikrofonsysteme
Richtmikrofonsysteme sind darauf ausgelegt, den von der Vorderseite des Trägers kommenden Tönen eine höhere Relevanz beizumessen und die von anderen Richtungen kommenden Töne zu reduzieren. Richtmikrofonsysteme blockieren mehr oder weniger die Geräusche, die hinter dem Träger auftreten.
Diese Systeme verbessern das Sprachverständnis bei Hintergrundgeräuschen enorm. Die Nutzungszufriedenheit ist bei Hörgeräten mit Richtmikrofonsystemen weit höher als bei Hörgeräten ohne diese Technologie.
Digitale Geräuschunterdrückung
Für Personen mit mittelschwerem bis schwerem Hörverlust kann das Verstehen von Sprache in lauten Umgebungen eine schwierige Aufgabe sein, selbst wenn sie entsprechend angepasste Hörgeräte tragen. Jüngste Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Hörgeräten zufriedener sind, die Hintergrundgeräusche erfolgreich minimieren und es ermöglichen, Sprache in diesen Umgebungen klarer zu hören und zu verstehen. Der Aufwand für das Verstehen von Sprache in lauten und herausfordernden Umgebungen wird reduziert.
Systeme und Algorithmen zur digitalen Geräuschunterdrückung analysieren akustische Signale, um festzustellen, ob sie unerwünschtes Rauschen enthalten. Wenn unerwünschtes Rauschen erkannt wird, reduziert das Hörgerät den Geräuschpegel dieser Informationen. Durch diese Funktion werden Hintergrundgeräusche oder Umgebungsgeräusche als weniger störend empfunden und der Hörkomfort wird erhöht. Die digitale Geräuschreduzierung hat sich als sehr wirksam erwiesen und wird von allen Hörgeräteträgern bevorzugt.
Impulsgeräuschunterdrückung
Ähnlich wie die digitale Rauschunterdrückung verbessert auch die Impulsrauschunterdrückung den Hörkomfort. Dieses System erkennt vorübergehende laute Geräusche, wie z. B. Autogeräusche, Tippen auf der Tastatur in leiser Umgebung oder Geschirrklappern, und mildert diese in Echtzeit ab.
Feedback-Managementsysteme
Feedback-Managementsysteme bekämpfen das unvermeidliche Pfeifen, das in einem Hörgerät auftritt. Diese Rückkopplungsschleifen erzeugen einen ärgerlichen Pfeifton, der der Nutzung eines Hörgeräts im Weg stehen kann. Feedback-Management-Algorithmen können für einfache oder fortgeschrittene Hörgeräte unterschiedlich gut implementiert sein.
Einfache Rückkopplungsmanagementsysteme können die Gesamtverstärkung reduzieren, um das Pfeifen zu entfernen. Moderne Feedback-Managementsysteme reduzieren oder beseitigen das Pfeifen, wenn dieses auf einer bestimmten Frequenz auftritt, ohne die Gesamtverstärkung des Hörgeräts zu beeinflussen.
Telefonspule
Eine Telefonspule ist eine drahtlose Funktion, die elektromagnetische Signale von kompatiblen Telefonen empfängt. Diese Technologie ist seit langem in Hörgeräten erhältlich und ist oft auch in sehr einfachen Modellen erhältlich. Da das Tonsignal ohne Verwendung des Mikrofons an den Prozessor des Hörgeräts weitergeleitet wird, kann die Telefonspule das Signal-Rausch-Verhältnis verbessern und gleichzeitig Rückkopplungen vermeiden. Öffentliche Lesungen, Stadtführungen, Ausstellungen, Musicals, Konzerte oder Gottesdienste werden im Allgemeinen über die Telefonspule zugänglich gemacht.
FM-Kompatibilität
Die Frequenzmodulationskompatibilität (FM) ist eine drahtlose Funktion, die es Hörgeräten ermöglicht, sich mit FM-Systemen zu verbinden. FM-Systeme können alleine oder mit Hörgeräten verwendet werden. Wie bei der Telefonspule verbessern FM-Systeme den Signal-Rausch-Verhältnis, ohne eine Rückkopplungsschleife in den Hörgeräten zu verursachen. Die FM-Kompatibilität ist besonders wichtig bei der Auswahl von Hörgeräten für Kinder, da diese Systeme häufig in schulischen Einrichtungen verwendet werden, um sicherzustellen, dass die Stimme des Lehrers trotz des Lärms von Mitschülern gehört wird.
2. Fortschrittliche Hörgerätetechnologien
Mit zunehmendem technologischem Niveau werden Hörgeräte „automatischer“, sie treffen vorher programmierte Entscheidungen „automatisch“, wenn spezifische Bedingungen auftreten, und verfügen über mehr Funktionen, die Ihnen helfen, in schwierigen Hörsituationen zu kommunizieren. Anstelle von zwei Kanälen zum Trennen von Ton für die Verarbeitung, kann ein Hörgerät mit fortschrittlicher Technologie über acht oder mehr Kanäle verfügen.
Diese teilen das Signal in noch kleinere Frequenzbänder auf und bieten daher eine höhere Auflösung der Signalverarbeitung. Neben Basis-Hörgeräten bietet jeder große Hörgerätehersteller mehrere Stufen fortschrittlicher digitaler Technologie an. Fortschrittlichere Technologien führen zu höheren Hörgerätepreisen, aber auch zu einem höheren Nutzen. Die folgenden Funktionen werden in fortgeschrittenen Hörgeräten angeboten.
Bluetooth-Kompatibilität
Bluetooth-Kompatibilität ist eine drahtlose Funktion, die es Hörgeräten ermöglicht, eine Verbindung zu Smartphones und anderen Geräten herzustellen, die Bluetooth verwenden, häufig über ein zwischengeschaltetes Gerät.
Wie bei der Telefonspule und FM-Kompatibilität kann die Bluetooth-Technologie das Signal-Rausch-Verhältnis verbessern und Rückkopplungen des Mikrofons eliminieren, da das Signal das Mikrofon umgeht und direkt in den Prozessor des Hörgeräts gelangt.
Die Bluetooth-Technologie stellt eine wichtige Verbesserung von Hörgeräten dar. Sie ermöglicht das ein Hörgerät mit anderen technischen Geräten kommunizieren kann. Bei einer Bluetooth-Verbindung treten zudem weniger Interferenzen als bei FM-Systemen auf. Jedes Hörgerät sollte Bluetooth-fähig sein, auch einfache Kassenhörgeräte.
Windgeräuschminderung
Windgeräusche sind in ihrem Klangmuster sehr spezifisch. Sie können für alle, die sich im Freien mit Hobbys beschäftigen, wie Golfer und Bootsfahrer, einen großen Unterschied bezüglich der Qualität ihres Hörgerätes bedeuten. Die Reduzierung von Windgeräuschen ist eine fortschrittliche Hörgerätetechnologie, die die Struktur des Windes erkennt und die Verstärkung von Windgeräuschen, die über die Hörgerätemikrofone eingehen, vermeidet oder verringert. Die Reduzierung von Windgeräuschen führt ebenfalls zu einem besseren Signal-Rausch-Verhältnis.
Datenerfassung
Die Datenerfassung ist eine Funktion, die Daten über die Hörumgebung, in der Sie Ihre Hörgeräte verwenden, sowie Ihre Präferenzen für Programme, Lautstärkepegel und andere Funktionen speichert. Der Hörgeräteakustiker kann auf die Informationen zugreifen, wenn Sie zu einem Folgetermin kommen. Ihr Akustiker wird diese wertvollen Informationen verwenden, um Ihr Hörgerät weiter anzupassen, spezifischer einzustellen und individuell „feinzutunen“. Die Speicherung und Aktivierung Ihrer Einstellungen im Zusammenhang mit spezifischen Hörsituationen führt zu einem besser funktionierenden und „automatisch“ agierenden Hörgerät. Das Hörgerät wird intelligent.
Lernfunktionen
Einige Hörgeräte verfügen über eine Funktion, mit der es Ihre Vorlieben „lernen“ kann. Durch eine situationsabhängige Speicherung von Einstellungen für die Lautstärkeregelung und Programmauswahl in bestimmten Hörumgebungen, können diese Hörgeräte Ihre „Vorlieben“ automatisch aktivieren, sobald die Hörumgebung erkannt wird. Im Laufe der Zeit verringert dies die Notwendigkeit, manuelle Anpassungen vorzunehmen. Hersteller nutzen dafür Algorithmen des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz.
Binaurale Verarbeitung
Binaurale Verarbeitung bedeutet, dass ein Paar von Hörgeräten drahtlos miteinander kommuniziert. Diese Technologie ahmt die Fähigkeit des Gehirns nach, Informationen aus beiden Ohren zu verarbeiten, und reduziert manuelle Einstellungen. Sie wird am häufigsten verwendet, um die Hörgeräte synchron zu betreiben (z. B. gleichzeitiges Umschalten von Programm 1 auf 2) oder um Audiosignale von einem Hörgerät zum anderen zu streamen.
Zusammenfassung: Was ist nun das beste Hörgerät?
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem geschäftigen Restaurant und essen mit Freunden zu Abend. Geräusche kommen aus allen Richtungen, z.B. klirrendes Geschirr, unzählige Leute reden und lachen, der Geräuschteppich ist immens und zusätzlich surrt das Lüftungssystem des Restaurants monoton dahin. Eine Standard-Situation. Sie tragen Ihre neuen Hörgeräte und hören einem Freund zu, der Ihnen am Tisch gegenüber sitzt. Er erzählt einen Witz.
Ihre Hörgeräte reduzieren in Echtzeit Impulsgeräusche wie das Klirren von Besteck und Tellern (Impulsgeräuschunterdrückung), reduzieren das Surren des Lüftungssystems über Ihnen (digitale Geräuschunterdrückung) und unterdrücken die Stimmen der Personen an den Tischen hinter Ihnen (Richtmikrofonsystem). Ihr Hörgerät speichert Informationen über die Hörumgebung zur späteren Feinabstimmung (Datenerfassung) beim Akustiker. All diese Prozesse laufen automatisch ab, während Ihr Hörgerät das Sprachsignal Ihres Freundes verstärkt und gestaltet. Sie können sich entspannen und die Pointe genießen.
Dies ist nur ein Beispiel für eine komplexe Hörsituation, die eine ebenso komplexe und anspruchsvolle Hörgerätetechnologie erfordert. Wenn Sie einmal alle Funktionen eines Hörgerätes außer Acht lassen und sich nur auf die reine Verstärkerleistung konzentrieren, dann können Sie alle Hörgeräte nach zwei wesentlichen Kriterien unterscheiden. Signal-Rausch-Verhältnis und Anpassbarkeit. Das für Ihren spezifischen Hörverlust beste Hörgerät ist das, welches Technologien besitzt, die das Signal-Rausch-Verhältnis in verschiedenen Situationen „intelligent“ reduzieren und die Verstärkerleistung situationsspezifisch anpassen können. Um mehr über Hörgeräte zu erfahren, die Ihren Bedürfnissen entsprechen, wenden Sie sich an einen Hörgeräteakustiker in Ihrer Nähe.